Schwimmen

Schwimmtraining mit Equipment

von Armin Frohne - 8 Dec, 2015

Wenn wir zwei Schwimmhallen zur selben Zeit miteinander vergleichen: In der einen findet gerade ein Training für Schwimmer statt in der anderen Halle trainieren Triathleten. Und woran kann man die beiden jetzt unterscheiden? An der riesigen Auswahl an Trainingstools, die der Triathlet vor jedem Training am Beckenrand platziert. Dort erkennen wir ein absolutes Schlachtfeld an Paddles, Pull-Buoys, Brettern und vielen anderen Schwimmhilfen!$PreviewBreak

Erst schwimmen lernen – dann Equipment nutzen

Die Triathleten werden des Öfteren von den Schwimmern damit aufgezogen, eine reine Materialschlacht während der Trainings zu praktizieren. Ganz nach dem Motto: Viel hilft viel! Doch sind die Trainingstools nicht genau dafür da, genutzt zu werden? Der Schwimmtrainer von Sebastian Kienle, Jan Wolfgarten, hat da seine ganz eigene Meinung: „Am Anfang ist es besser das Schwimmen auf natürliche Weise zu erlernen und erst wenn die Schwimmtechnik sicher beherrscht wird, kann man sich mit zusätzlichem Equipment beschäftigen.“ Die meisten Trainingstools dienen zur Verbesserung der Wasserlage, damit der Schwimmer sich auf technische Details und einzelne Phasen des Schwimmens wie Armzug oder Beinschlag konzentrieren kann:

Pull-Buoy
Ein Pull-Buoy wird auf halber Höhe der Oberschenkel zwischen die Beine geklemmt und sorgt für den nötigen Auftrieb im Wasser. Die Hüfte liegt so höher und stabiler im Wasser. Die verbesserte Wasserlage des Körpers ermöglicht dem Schwimmer sich auf die Arme zu konzentrieren.

Schwimmbrett/Kickboard
Das Schwimmbrett legt den Fokus auf die Beinarbeit und dient zur Kräftigung der Beinmuskulatur. Dabei unterstützt das Hilfsmittel den Schwimmer, um eine ruhige Körperlage einhalten zu können. Es kann sowohl in Bauch- als auch in Rückenlage eingesetzt werden.

Pull-Kick
Ein Pull-Kick ist die platzsparende Alternative zu Pull-Buoy und Schwimmbrett für das Trainieren von Armen und Beinen.

Kurzflossen
Mit Kurzflossen erreicht man mit wenig Aufwand eine Geschwindigkeit, die eine gute und konstante Wasserlage garantiert. So können längere Strecken im Grundlagentempo geschwommen und dabei an der Technik gefeilt werden.

Schnorchel
Ein Schnorchel ist besonders für Anfänger und unsichere Schwimmer geeignet. Dank Schnorchel spielt die Atmung keine Rolle und der Schwimmer kann sich zu 100 Prozent auf die Technik konzentrieren.

Paddles
Paddles vergrößern die Oberfläche der Hand und erhöhen so den Wasserwiderstand bei jedem Unterwasser-Armzug. Sie helfen ein Gespür für das Wasser zu bekommen und einen sauberen Zug zu erlernen. Paddles sollten zu Anfang lieber etwas kleiner gewählt werden und nur dosiert eingesetzt werden, da viele Schwimmer gar nicht in der Lage sind bei erhöhtem Kraftaufwand über mehrere Bahnen sauber zu ziehen, sodass schnell die Technik leidet.  

 

Damit macht das Schwimmtraining sicher noch mehr Spaß

Profitrainer Wolfgarten rät dazu, zu Beginn nur wenig Material mit ins Wasser zu nehmen und sich später mit den Trainingstools herauszufordern. Bei guten Schwimmern ist dann zunehmend Kreativität gefragt. Hier kann zusätzlich zum gängigen Trainings-Equipment beispielsweise auch das Tragen einer Widerstandshose oder eines Langarmshirts für das Krafttraining genutzt werden. Eine Fußfessel macht das Schwimmen ohne die Unterstützung der Arme schwieriger und kleine Gewichte an Fuß- oder Handgelenk bringen auch den Fortgeschrittenen Schwimmer an seine Grenzen. Dabei trägt aber nicht alles zur Verbesserung der Schwimmtechnik bei, sondern dient zur individuellen Gestaltung der Trainingseinheit.

Alle Trainingstools sind also in erster Linie als Spielzeug gedacht, um das Training abwechslungsreicher und spannender zu gestalten. Man bleibt konzentriert und hat mehr Spaß am Schwimmen! Tipp: Das Equipment für dein Schwimmtraining kannst du ganz einfach mit einem Schwimmrucksack transportieren.