Ein Neoprenanzug gehört zur Grundausstattung eines jeden ambitionierten Triathleten. Er hält im Wettkampf warm, verbessert die Wasserlage und gilt als Garant für bessere Schwimmzeiten. Doch welcher ist der Richtige? Neben dem optimalen Schnitt sind der Bedarf an Flexibilität und Auftrieb entscheidend. $PreviewBreak
Für was brauche ich überhaupt einen Neoprenanzug?
Der Neoprenanzug dient in erster Linie dem Kälteschutz, denn der dünne Wasserfilm zwischen Haut und Material erwärmt sich schnell. Deswegen sollte der Neoprenanzug auch sitzen wie eine zweite Haut. Ist der Neoprenanzug zu groß, läuft ständig neues, kaltes Wasser in den Anzug, das vom Körper erwärmt werden muss. Ein unnötiger Energieaufwand, der besser in das Schwimmen investiert werden kann. Hier sind wir auch schon beim zweiten wesentlichen Punkt: das Schwimmen mit Neoprenanzug ist energiesparend, da die Muskulatur keine Energie aufwenden muss, um den Körper zu erwärmen.
Welcher Neoprenanzug ist denn nun der Richtige für mich?
1. Flexibilität
Ist von Flexibilität die Rede, geht es meist um den Schulter- und Achselbereich eines Triathlon Neoprenanzugs. Je flexibler ein Anzug in diesen Bereichen ist desto besser, denn unflexible Anzüge wirken beim Kraulen wie ein Gummiband, dessen Widerstand bei jedem Armzug überwunden werden muss. Das ermüdet Anfänger genauso wie Topschwimmer.
Die Flexibilität ist jedoch auch mit Nachteilen verbunden: Da das eingesetzte Material dünner ist, ist es zum einen empfindlicher und zum anderen teurer. Nur Triathleten, die bereits sind mehrere Hundert Euro in ihren Neoprenanzug zu investieren, werden also in den Genuss maximaler Flexibilität kommen.
Triathlon-Einsteigern, die sicher sind, dass der Sport kein einmaliges Abenteuer ist, empfehlen wir jedoch auf einen flexiblen Anzug zu setzen. Einfache Modelle sind meist störrisch und damit für Anfänger, die noch mit ihrer Technik und fehlender Kraft kämpfen, eher hinderlich als hilfreich.
2. Auftrieb
Beim Thema Auftrieb geht die Rechnung „je mehr, desto besser“ nicht zwangsläufig auf. Je nach der Schwimmfähigkeit bevorzugen Schwimmer Neoprenanzüge mit mehr oder weniger Auftrieb. Schwimmer, denen mangels Rumpfstabilität und Technik im Wasser die Beine absinken, fühlen sich in Anzügen mit viel Auftrieb und stabilisierenden Einsätzen wohl. Routinierte und gute Schwimmer hingegen bevorzugen weniger Materialstärke oder schwimmen zum Teil sogar lieber ohne Neoprenanzug, da jeder Auftrieb ihre Wasserlage beeinträchtigt.
Der Markt bietet für jeden Schwimmer-Typ den passenden Anzug: Neben den extrem dünnen „Profi-Modellen“, die extrem wenig Auftrieb haben, auch hochwertige flexible Anzüge, die über viel Auftrieb verfügen.
3. Passform
Während beim Auftrieb viel Spielraum bleibt, ist ein Schnitt, der zu deinem Körperbau passt, Pflicht. Denn zu große oder kleine Anzüge sind der sichere Weg in die Unzufriedenheit. Je nachdem wie du gebaut bist, wird es Marken geben, deren Schnitte nicht zu dir passen. Hier sollte man keine Kompromisse machen, denn die wichtigste Eigenschaft, die ein Neoprenanzug bieten kann, ist das Gefühl, perfekt zu passen.
Ob ein Modell wirklich passt, lässt sich nur durch Ausprobieren herausfinden. Wer den perfekten Anzug für sich und sein Budget sucht, kommt also um ein Testschwimmen nicht herum. Damit du beim Testschwimmen den Überblick behältst, solltest du dir vorher überlegen, welche Anforderungen dein neuer Anzug erfüllen soll. Nimm dir beim Testschwimmen nicht zu viele Anzüge vor, mache Pausen und lass dir beim Anziehen helfen, damit auch feuchte Anzüge perfekt sitzen. Testschwimmen kann Kraft kosten und die Ermüdung in Kombination mit vielen Eindrücken kann leicht das Urteilsvermögen trüben.
Eine Übersicht über unsere nächsten Termine für Neopren-Testschwimmen findest du hier: Neoprentest
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