Jeder aktive Sportler kennt diesen unangenehmen Schmerz, der hin und wieder auftritt. Egal ob während des Trainings, danach oder nachts im Bett - man ist nie sicher vor einem Muskelkrampf! Dabei definiert sich der Krampf durch eine ungewollte, starke Muskelanspannung, die mit einem heftigen Schmerz verbunden ist. Dauern kann er von wenigen Sekunden bis hin zu zwei Minuten. Erleichterung und Schmerzlinderung gibt es nur durch das Gegendehnen, um den Krampf bzw. die Muskelanspannung zu lösen.$PreviewBreak
Krämpfe beim Schwimmen
Bei Schwimmern sind vor allem die Beine prädestiniert für Muskelkrämpfe. Im Gegensatz zu den Armen sind die Wade und auch der Fuß unter ständiger Spannung bzw. nehmen eine nicht natürliche Stellung beim Schwimmen ein. Zudem haben der Grad der Ermüdung und die Länge des Schwimmbeckens einen wesentlichen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit eines Krampfes. Wenn zum Beispiel bei starker Ermüdung noch einmal Höchstleistungen vom Körper gefordert werden, dann kommt es eher zu einem Krampf, als wenn sich der Sportler in einem ausgeruhten Zustand befindet. Bewiesen ist, dass ein häufiges Wenden eher einen Muskelkrampf hervorruft, als monotones Schwimmen. Daher sind Sportler, die in einem 25-Meter-Becken trainieren, mehr gefährdet als Schwimmer im 50-Meter-Becken. Das ständige Abstoßen und Beschleunigen beim Wenden erhöht das Risiko für Krämpfe. Neben der Beckenlänge ist auch die Wassertemperatur entscheidend. Deshalb sind Freiwasser-Schwimmer eher betroffen als Hallenschwimmer. Die kalten Seen oder Flüsse lassen die Muskulatur schneller auskühlen, was zu einer veränderten Ansteuerung des Nervensystems führt.
Natrium- oder Magnesiummangel
Ein weiterer Punkt, der zu einem Muskelkrampf führen kann, ist der Mangel an Natriumchlorid. Dieses Mineral wird verstärkt über den Schweiß ausgeschieden und geht auf diese Weise verloren. Daher ist klar, dass Krämpfe, die während des Trainings auftreten auf einen Natriummangel zurückzuführen sind. Der Einsatz von Magnesium in Trinkflaschen ist somit unnütz und verhindert nicht das Auftreten von Krämpfen während der Trainingseinheit. Anders sieht es aus bei nächtlichen Krämpfen. Diese sind darauf zurückzuführen, dass sich die Muskulatur schlecht vom Training erholt und können auf einen Magnesiummangel hindeuten. So sollte während dem Training auf eine hohe Natriumaufnahme durch natriumreiches Mineralwasser oder entsprechenden Zusatz von Getränkepulver geachtet werden. Empfehlenswert sind 400 bis 600 Gramm Natrium pro Liter. Bei der Mineralaufnahme, um sich vor nächtlichen Wadenkrämpfen zu schützen, sollte eine Woche lang ein Präparat auf Magnesium-Zitrat-Basis zu sich genommen werden, um die Speicher wieder zu füllen und krampffrei zu werden.
Krampfvermeidung durch einfache Tipps
Um langfristig frei von Krämpfen zu sein, ist es ratsam sich ausgewogen zu ernähren und einem chronischen Natriummangel vorzubeugen. Zudem sollte man sich vor dem Training gut aufwärmen. Ein gut hydrierter Körper läuft auch weniger Gefahr einen Krampf zu erleiden. Weiterhin hilft es, einen Trainer nach der richtigen Technik zu fragen und seinen Schwimmstil auf Unsauberkeiten prüfen zu lassen. Dies trägt alles zu einer Krampfprophylaxe bei. Sollten trotz dieser Tipps zur Krampfvorbeugung weiterhin Krämpfe auftreten, dann ist der Gang zum Arzt nicht verkehrt. Als Experten stehen auch Physiotherapeuten oder Orthopäden bereit, um mögliche Fehlstellungen in Gelenken, einen lockeren Bandapparat, eine geringe Dehnbarkeit der Beinmuskulatur oder muskuläre Dysbalancen festzustellen und diesen mit entsprechender Therapie entgegenzuwirken.